Porsche 911 (992) GT3 RS: So extrem wie nie zuvor - AUTO BILD (2024)

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Neuer Porsche 911 GT3 RS umrundet Nordschleife in unter 6:50 Minuten

Porsche 911 (992) GT3 RS

Für die vierte Generation zieht Porsche alle Register und erfindet den GT3 RS neu. Nur selten passte die Floskel "Rennwagen für die Straße" besser als beim 992 GT3 RS!

Bild: AUTO BILD

Porsche 911 (992) GT3 RS: So extrem wie nie zuvor - AUTO BILD (1)

von

Jan Götze

17. August 2022

Inhaltsverzeichnis

  • Aero – 911 GT3 RS mit wilder Aerodynamik
  • DRS ist beim GT3 RS Serie
  • Design – alles neu bei der Optik
  • Motor – Porsche spendiert dem 4,0-Liter noch mal mehr PS
  • Top-Rundenzeit – so schnell ist der GT3 RS auf der Nordschleife (Update!)
  • Innenraum – neues Lenkrad
  • Preise und Marktstart – ab 229.517 Euro

Was soll da noch kommen? Diese Frage haben wir uns Anfang 2021 gestellt, als

Porsche

den

aktuellen GT3

präsentiert hat. Mit 510 PS, Hinterachslenkung und vom Rennsport inspirierter Schwanenhals-Aufhängung für den Heckflügel war eigentlich wenig Luft nach oben. Doch Porsche belehrt uns einmal mehr eines Besseren!

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"Die Kunden wollten es noch extremer!", erklärt Andreas Preuninger, Leiter der GT-Abteilung bei Porsche, gleich zu Beginn unseres Gesprächs. Bei Umfragen unter GT-Besitzern kam heraus, was eigentlich schon klar war: Der GT3 RS soll noch kompromissloser werden! Um die 992-Plattform zum ultimativen Tracktool mit Straßenzulassung zu machen, hat Porsche tief in die Trickkiste gegriffen und sich stärker denn je an den Motorsportfahrzeugen orientiert.

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GT-Chef Andreas Preuninger hat AUTO BILD-Redakteur Jan Götze den neuen GT3 RS im Detail erklärt.

Bild: Porsche AG


Wilder war noch kein Serien-911

Die größte technische Änderung betrifft das Kühlkonzept. Statt wie bisher auf drei Kühler setzt der neue GT3 RS auf einen im Vorderwagen schräg positionierten Mittenkühler. Ein Bauteil, das so auch in den Rennsportbrüdern

911 RSR

und

911 GT3 R

verwendet wird. Dieser radikale Schritt hat einen Nachteil, denn der extremste 992 mit Straßenzulassung hat keinen Kofferraum mehr. Gepäck kann nur hinter den serienmäßigen Vollschalensitzen verstaut werden, was bedeutet, dass für den nächsten Alpentrip leicht gepackt werden muss.

Der fehlende Kofferraum ist für ein Tracktool allerdings zu verkraften, zumal die Vorteile klar überwiegen. Durch den gewonnenen seitlichen Platz konnten die Ingenieure an der Front stufenlos verstellbare Flügel-Elemente verbauen, die angesichts des gigantischen Heckflügels (der erstmals bei einem Serien-911 über das Dach ragt) unabdingbar sind. So generiert der GT3 RS bei 200 km/h 409 Kilo und bei 285 km/h 860 Kilo Abtrieb oder um es mit Preuningers Worten zu sagen: "Bei 285 km/h sitzen zwei Pferde auf dem Dach."

Bildergalerie

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Porsche 911 (992) GT3 RS


Im Vergleich zum

Vorgänger

bietet der GT3 RS doppelt so viel Downforce und sogar drei Mal so viel wie ein aktueller GT3. Kaum zu glauben: Durch die aktive Aero soll der GT3 RS unter bestimmten Bedingungen sogar höhere Kurvengeschwindigkeiten erreichen als ein GT3 Cup mit Slicks.

DRS serienmäßig

Und bleiben wir noch bei der Aerodynamik, denn erstmals stattet Porsche ein Serienauto mit DRS aus. Auf Knopfdruck am Lenkrad lässt sich der obere Teil des XXL-Flügels hydraulisch flachstellen, bei einer Vollbremsung gibt es zudem eine Airbrake-Funktion, die aus 200 km/h eine Verbesserung des Bremswegs um rund 2,5 Meter bringen soll. Sie merken schon, Porsche meint es ernst mit dem Rennsport-Bezug.

Einzüge noch extremer als beim GT4 RS

Auch optisch würde der GT3 RS ohne Kennzeichen im Starterfeld des 24-Stunden-Rennens nicht auffallen. Abgesehen vom fast schon überdimensioniert wirkenden Heckflügel, der unter Straßenautos (abgesehen vom

McLaren Senna

) seinesgleichen sucht, sind die Einzüge an den Radhäusern das optische Highlight. Was wir schon vom

GT4 RS

kennen, treibt Porsche beim GT3 RS auf die Spitze: Sowohl an den vorderen als auch hinteren Radhäusern sorgen die Einzüge, die an den 911 GT1 erinnern sollen, dafür, den Staudruck im Radkasten zu verringern. Die Sideblades lenken die Luft wirkungsvoll an die Fahrzeugseite.


Durch die spektakulären Einzüge bedingt, musste Porsche für den GT3 RS neue Türen designen. Die sind aus Carbon gefertigt und sollen acht bis neun Kilo einsparen. Und wo man schon mal dabei war, spendierte man dem Topmodell auch gleich neue, alte Bügelgriffe anstelle der ausklappbaren Türgriffe der 992-Generation.

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Die Einzüge fallen noch extremer aus als beim kleinen Bruder GT4 RS, die Schrift des RS-Logos ist neu.

Bild: Porsche AG


Ebenfalls neu ist die Außenfarbe "Eisgraumetallic", zu der das Fotofahrzeug rot eloxierte Schmiederäder trägt. Wem das etwas zu heftig ist: Es stehen insgesamt drei unterschiedliche Felgen-Optionen (zwei Schmiederäder und ein Magnesiumrad) zur Wahl, die selbstverständlich auch in weniger auffälligen Farben geordert werden können. Anlässlich des 50. Jubiläums wurde zudem das RS-Logo abgeändert. Wer genau hinschaut, erkennt eine neue Schriftart für das RS.

Die im ersten Moment ungewohnt wirkenden Finnen rechts und links auf dem Dach sind keine Show, sondern erfüllen einen Zweck. Durch die riesigen Auslässe in der Fronthaube strömt die Luft des Mittenkühlers über das Dach. Die Finnen lenken die Luft nach außen, was für niedrigere Ansaugtemperaturen sorgt. Preuninger erklärt: "Wären die Finnen nicht da, hätte man circa 20 PS Leistungsverlust."

Es bleibt beim 4,0-Liter-Sauger

Und wo wir schon bei der Leistung sind: Im Heck arbeitet der aus dem GT3 und GT4 RS bekannte, hochemotionale 4,0-Liter-Sechszylinder-Boxer, den Porsche noch mal überarbeitet hat. Dank geänderter Luftzuführung und schärferer Nockenwellen (die laut Preuninger ab 6000 U/min deutlich spürbar sein sollen) bringt es der GT3 RS auf 525 PS – ein Plus von 15 PS gegenüber dem GT3. Über die im Vorfeld oft spekulierte Drehzahlanhebung auf 9500 U/min müssen Kunden verzichten. Aus einem einfachen Grund, wie Preuninger sagt: "Mehr geht nicht beim 4,0-Liter mit den aktuellen Emissionsvorschriften."

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Kein Kofferraum, dafür ein riesiger Mittenkühler. Gepäck muss hinter den Vollschalensitzen verstaut werden.

Bild: Porsche AG


So wie den Vorgänger gibt es auch die neueste RS-Generation ausschließlich mit PDK. Durch eine kürzere Übersetzung beschleunigt der 1450 Kilo leichte GT3 RS in 3,2 Sekunden auf 100 km/h und in 10,6 Sekunden auf 200 km/h. Beim Topspeed fordert die extreme Aero ihren Tribut: Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 296 km/h ist der neue der langsamste GT3 RS von allen.

Doch das dürfte zu verkraften sein, schließlich ist der GT3 RS nicht auf der Autobahn, sondern auf der Rennstrecke zu Hause. Für maximale Performance haben die Entwickler die Bauteile der Doppelquerlenker-Vorderachse als Tropfenprofile ausgeführt, was den Abtrieb an der Vorderachse erhöht. Wegen der breiteren Spur (plus 29 Millimeter im Vergleich zum 911 GT3) sind die Lenker der Doppelquerlenker-Vorderachse länger und gleichzeitig wurden die Federraten der Mehrlenker-Hinterachse ebenfalls angepasst.

Unter 6:50 Minuten auf der Nordschleife (Update!)

Auf dem Nürburgring hat der GT3 RS bereits seine Muskeln spielen lassen und sein Talent zum Kurvenräubern unter Beweis stellen können. Dabei umrundete der Sportwagen die gut 20,8 Kilometer lange Strecke in 06:49,328 Minuten – gute zehn Sekunden schneller als der "normale" GT3. Am Steuer saß Porsche-Markenbotschafter Jörg Bergmeister, der intensiv an der Entwicklung beteiligt war.

Für die Rundenzeit fuhr der GT3 RS mit Weissach-Paket auf den optional erhältlichen Michelin Pilot Sport Cup2 R-Reifen, und trotz nicht idealer Bedingungen mit böigem Gegenwind auf der langen Gerade Döttinger Höhe sowie kalten Asphalt-Temperaturen absolvierte der GT3 RS die früher gebräuchliche, mit 20,6 Kilometern etwas kürzere Strecke in 06:44,848 Minuten. Den Rekord für straßenzugelassene Sportwagen konnte der GT3 RS aber nicht brechen, den hält mit 06:43,300 Minuten der GT2 RS mit Manthey Performance Kit und Rennfahrer Lars Kern.

Neues Lenkrad mit vielen Einstellmöglichkeiten

Per Drehregler am Lenkrad kann der Fahrer im Track-Modus die Hinterachs-Quersperre verstellen und sogar die Dämpfer an Vorder- und Hinterachse in Druck- und Zugstufe separat einstellen. Zusätzlich wird erstmals die Reifentemperatur für jeden Reifen einzeln erfasst und dargestellt.

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Das co*ckpit des GT3 RS ist weitestgehend vom GT3 bekannt. Ausnahme: Das Lenkrad hat jetzt vier, statt nur einen Drehregler.

Bild: Porsche AG


Mit insgesamt vier Drehreglern plus DRS-Knopf wirkt das Lenkrad des GT3 RS schon fast wie das eines Rennwagens. Erst recht, wenn das optionale und beim 991.2 GT3 RS extrem beliebte (Takerate von über 50 Prozent) Weissach-Paket geordert wird. Dann sind nicht nur Fronthaube, Dach, Spiegelkappen und Flügelblatt in Sichtcarbon ausgeführt, sondern es gibt noch einen Hauch mehr Rennsport-Flair im co*ckpit. Teil des Pakets sind auch die deutlich größeren Magnet-Schaltwippen, die quasi eins zu eins aus dem GT3 R übernommen wurden. Doch das ist noch nicht alles, denn der im Clubsport-Paket enthaltene Überrollkäfig wird als Teil des Weissach-Pakets aus Carbon gefertigt und hat eine völlig neue Verstrebung.

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Die Vollschalensitze sind Serie, den Käfig gibt es im Clubsport-Paket.

Bild: Porsche AG


Der GT3 RS kostet 50.000 Euro mehr als ein GT3

Bestellbar ist der neue GT3 RS ab sofort zum Basispreis von 229.517 Euro – ein Aufpreis von ziemlich genau 50.000 Euro gegenüber dem GT3. Die ersten Kundenfahrzeuge sollen mit etwas Glück noch im Kalenderjahr 2022 ausgeliefert werden. Und auch wenn der GT3 RS keine Stückzahl-Limitierung hat, dürfte es schwer werden, einen zu bekommen. Zum Schluss bleibt nur noch eine Frage: Kommt da noch mehr? Stichwort GT2 RS. Auf diese Frage antwortet Preuninger ausweichend: "Der GT3 RS wird der ultimative 992 in puncto Fahrdynamik."

Die Teilnahme an der Reise wurde unterstützt von Porsche. Unsere Standards der Transparenz und journalistischen Unabhängigkeit finden Sie unterwww.axelspringer.de/unabhaengigkeit

Fazit

von

Jan Götze

Porsche hat es wieder geschafft. Der neue GT3 RS kommt mit feinster Motorsport-Technik. DRS, volleinstellbares Fahrwerk und mehr gibt es in dieser Preisklasse sonst nicht. Dass Porsche auch weiterhin am 4,0-Liter-Sauger festhält, ist ein Statement!

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Job: Technology Architect

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