Die Einrichtung eines Gebetsraums zu Hause ist eine wichtige Praxis für gläubige Orthodoxe Christen. In diesem Leitfaden geben wir detaillierte Antworten auf häufig gestellte Fragen zur Platzierung, Auswahl und Anordnung von Ikonen.
Wo sollen Ikonen zu Hause platziert werden?
Ikonen sollten an einem zugänglichen Ort aufgehängt werden, vorzugsweise an der östlichen Wand des Raumes. Die theologische Bedeutung des Ostens in der Orthodoxie macht diese Richtung besonders signifikant. Wenn Fenster oder Türen die östliche Seite versperren, sind auch die südliche, nördliche oder westliche Wand akzeptable Optionen.
Es ist wichtig, Ikonen nicht mit weltlichen Dekorationsgegenständen zu kombinieren. Vermeiden Sie es, Ikonen neben Objekten aufzustellen, die nichts mit der orthodoxen Lehre zu tun haben. Dies schließt Statuetten, Wandkalender mit nicht-religiösen Inhalten und Bilder von weltlichen Persönlichkeiten aus.
Welche Ikonen sollten zu Hause sein?
Unverzichtbar sind Ikonen des Erlösers und der Gottesmutter. Die Ikone des Pantokrators, eine Halbfigur-Darstellung Christi, wird oft für das häusliche Gebet ausgewählt. Zusätzlich zu diesen zentralen Ikonen können lokale Heilige und bedeutende russische Heilige Teil des häuslichen Ikonostases sein.
Eine besondere Verehrung genießt der Heilige Nikolaus der Wundertäter in der russisch-orthodoxen Tradition. Neben den Evangelisten, dem Propheten Elias, den Erzengeln Gabriel und Michael sowie den Märtyrern St. Georg und St. Panteleimon vervollständigen Ikonen von Festen den häuslichen Ikonostas.
Anordnung der Ikonen: Gibt es strenge Regeln?
Im Kirchenkontext gibt es klare Regeln für die Anordnung von Ikonen. Im häuslichen Gebetsraum sollten Symmetrie und eine durchdachte Anordnung angestrebt werden. Vermeiden Sie es, lokal verehrte Heilige über zentralen Ikonen wie der Dreifaltigkeit oder dem Erlöser zu platzieren.
Die Haltung zu Heiligtümern
Heiligtümer, sei es eine Patronatsikone oder eine gesegnete Ikone, verdienen besondere Ehrfurcht. Sie sollten nicht leichtfertig behandelt werden. Traditionell werden Kinder nach der Taufe vor der Patronatsikone gesegnet, und sie begleitet Gläubige bei wichtigen Lebensereignissen wie Hochzeiten oder Abschieden.
Umgang mit beschädigten Ikonen
Selbst wenn eine Ikone nicht mehr verwendet werden kann, sollte sie nicht weggeworfen werden. Die Verbrennung in einer Kirche oder, falls das nicht möglich ist, die private Verbrennung mit anschließender Beerdigung der Asche an einem ehrwürdigen Ort ist angemessen.
In der heutigen Zeit, in der Fernseher oft den Platz der Ikonen einnehmen, ist es wichtig, die Tradition des gemeinsamen Gebets zu Hause aufrechtzuerhalten. Der häusliche Gebetsraum sollte ein Ort der spirituellen Einheit und des gemeinsamen Gebets sein, indem er die Familie als "kleine Kirche" vereint.
Die Pflege eines sorgfältig gestalteten Ikonostases fördert eine tiefere Verbindung mit dem Göttlichen und stärkt die spirituelle Dimension des häuslichen Lebens.