"95 Prozent neu": Der neue Ferrari SF-24 ist da! (2024)

(Motorsport-Total.com) - Frederic Vasseur hatte es schon Ende 2023 angekündigt: "Am neuen Auto werden 95 Prozent der Teile neu sein." Ob man deswegen von einer "Revolution" sprechen könne, ließ der Ferrari-Teamchef damals allerdings offen: "Ich weiß nicht, ob das die richtige Formulierung ist. Es ist das dritte Jahr unter einem stabilen Reglement. Da gibt's keine enormen Spielräume mehr, sondern es geht darum, ein paar Zehntel zu finden."

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©Ferrari

Das ist der Ferrari SF-24 für die Formel-1-Saison 2024 Zoom Download

Am Dienstag wurde der neue Ferrari jetzt offiziell präsentiert. Der rote Flitzer heißt SF-24 und knüpft in Sachen Namensgebung nahtlos aus den SF-23 aus der Vorsaison an. Doch vieles ist auch neu. Nach der positiven Resonanz in Las Vegas im November letzten Jahres kehrt die Farbe Weiß zusammen mit Gelb - seit jeher die zweite Farbe von Ferrari - zurück.

Eine offensichtliche Verbindung zur Ferrari-Heimat Modena, aber auch eine Anspielung auf die andere Hauptaktivität der Marke aus Maranello neben der Formel 1, nämlich die Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC. Wie schon im vergangenen Jahr haben der SF-24 und der WEC 499P den gleichen Rot-Ton, wobei das Formel-1-Auto auch in diesem Jahr mit einem matten Finish versehen ist.

Comeback der Ferrari-Farben von 1968

Es ist nicht das erste Mal, dass ein Formel-1-Ferrari gelb ist, obwohl die gelben Längsstreifen seit 1968 nicht mehr zu sehen waren, während sie in diesem Jahr zum ersten Mal mit Weiß kombiniert werden. Das Auto ist weniger schwarz als in den Vorjahren und beschränkt sich auf den Boden, die Bargeboards, einen Teil des Halo und andere kleine Bereiche.

Die Räder sind rot mit einem doppelten weiß-gelben Streifen. Diese Farben finden sich auch auf den Startnummern - 16 und 55 - wieder, die weiterhin die offizielle Schrift der Marke aus Maranello, Ferrari Sans, verwenden, diesmal in Kursivschrift.

Charles Leclerc sagt dazu: "Mir gefällt der Look des Autos sehr gut, einschließlich der weißen und gelben Anteile auf der Karosserie."

Fotostrecke: Formel 1 2024: Der Ferrari SF-24 von Leclerc und Sainz

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Ferrari hat bei seiner Online-Präsentation am 13. Februar einen mehrheitlich roten Ferrari SF-24 vorgestellt. Oder sogar zwei SF-24: Das Team zeigt nämlich gleich beide Autos und ... Fotostrecke

Nicht neu sind die Fahrer: Charles Leclerc, der über den Winter seinen Vertrag langfristig verlängert hat, und Carlos Sainz gehen in ihre vierte gemeinsame Saison. Für Sainz ist danach allerdings Schluss: Durch die Verpflichtung von Lewis Hamilton ab 2025 ist für ihn kein Platz mehr bei der Scuderia. Wo er seine Karriere nach der Saison 2024 fortsetzen wird, steht nicht fest.

Für Frederic Vasseur ist 2024 die zweite Saison als Teamchef von Ferrari. 2023 verlor die Scuderia unter seiner Führung das Duell um Platz 2 in der Konstrukteurs-WM hauchdünn gegen Mercedes, mit 406 zu 409 Punkten. Außerdem gelang Sainz beim Nachtrennen in Singapur der einzige Grand-Prix-Sieg eines Nicht-Red-Bull-Piloten.

Ziel ist klar: Zu Red Bull aufschließen!

Aber: Der Abstand zu Branchenführer Red Bull war vergangene Saison enorm, besonders im Renntrimm. In 22 Qualifyings schaffte Leclerc fünf und Sainz zwei Polepositions, doch auf die Renndistanz bauten die Reifen am SF-23 oftmals zu schnell ab. Am Ende hatte Red Bull mehr als doppelt so viele WM-Punkte auf dem Konto wie Ferrari.

Das soll 2024, auch durch eine bessere Pace in den Rennen, anders werden: "Das Ziel ist es, ein Auto zu haben, das besser fahrbar ist und daher ein konstantes Renntempo fahren kann, denn das sind die Grundvoraussetzungen, um um Siege zu kämpfen", sagt Carlos Sainz.

Leclerc stimmt zu: "Der SF-24 sollte weniger empfindlich und einfacher zu fahren sein, denn das ist es, was man als Fahrer braucht, um gut abzuschneiden. Ich erwarte, dass das Auto in mehreren Bereichen einen Schritt nach vorn macht, und nach dem Eindruck, den ich im Simulator gewonnen habe, denke ich, dass wir dort sind, wo wir hinwollen."

Und Teamchef Vasseur sagt: "Wir müssen 2024 auf dem letzten Teil der Saison 2023 aufbauen. Wir hatten vergangenes Jahr einen guten zweiten Teil der Saison, wir müssen uns auch auf die Schwächen von 2023 konzentrieren und viel opportunistischer sein, was die erzielten Punkte angeht, und darauf werden wir uns konzentrieren."

Shakedown gleich nach der Präsentation

Der Shakedown des SF-24 fand, genau wie bei der Teampräsentation 2023, unmittelbar im Anschluss an den offiziellen Car-Launch statt, der live im Internet übertragen wurde. Hinter den Zäunen der Rennstrecke in Fiorano hatten sich dutzende Schaulustige versammelt, um den ersten Metern des neuen Autos beizuwohnen.

Das erste Rennen gegen Red Bull hat Ferrari allerdings schon mal verloren, denn der Shakedown des Red Bull RB20 für die Formel-1-Saison 2024 fand ebenfalls am Dienstag statt. Allerdings legte das Fahrzeug seine erste Runde in Silverstone ein paar Stunden vor dem Roll-out des Ferrari SF-24 hin.

Erstmals seit 1968: Ferrari SF-24 in ganz neuen Farben!

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Ferrari hat am Dienstag das neue Formel-1-Auto präsentiert und gleich den Shakedown damit absolviert. Weitere Formel-1-Videos

Personell hat Frederic Vasseur 2023 mehrmals angekündigt, dass Ferrari bereits neues Personal für die Zukunft angeworben hat. 20 Neuzugänge treten Anfang 2024 ihren Dienst an. Wegen langer Kündigungsfristen kommen viele der neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aber erst später nach Maranello.

Dafür muss die Scuderia einen prominenten Abgang verkraften: Laurent Mekies, bisher Sportdirektor, ist jetzt Teamchef bei den Racing Bulls.

Cardile und Gualteri bleiben Technische Direktoren

Ansonsten bleibt die Struktur im Topmanagement weitgehend erhalten: Enrico Cardile (hat noch nie für ein anderes Team als Ferrari gearbeitet) ist seit 2021 Chassischef, seit 2023 offiziell Technischer Direktor für Chassis und Aerodynamik. Er bleibt unverändert in dieser Position.

"Mit dem SF-24", sagt Cardile, "wollten wir eine völlig neue Plattform schaffen, und tatsächlich wurde jeder Bereich des Autos neu gestaltet, auch wenn unser Ausgangspunkt die Entwicklungsrichtung war, die wir im letzten Jahr eingeschlagen haben und die uns im letzten Teil der Saison einen Sprung nach vorn in Bezug auf die Wettbewerbsfähigkeit gebracht hat."

"Wir haben aufgenommen, was die Fahrer uns gesagt haben, und diese Ideen in die technische Realität umgesetzt, mit dem Ziel, ihnen ein Auto zu geben, das einfacher zu fahren ist und es ihnen daher leichter macht, das Beste aus ihm herauszuholen und es an seine Grenzen zu bringen. Wir haben uns keine anderen Vorgaben gemacht, als ein starkes und ehrliches Rennauto zu entwickeln, das auf der Rennstrecke das reproduzieren kann, was wir im Windkanal gesehen haben."

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Enrico Gualteri verantwortet als Technischer Direktor Powerunit den Antriebsstrang. Auch er ist lückenlos bei Ferrari "aufgewachsen", seit 2019 Chef der Powerunit-Abteilung und seit 2023 auch formell deren Technischer Direktor.

Neuer Sportdirektor ersetzt Laurent Mekies

Neu besetzt ist allerdings die Position des Sportdirektors, die durch den Mekies-Abgang freigeworden ist. Diesen Job hat seit Belgien 2023 Diego Ioverno übernommen, der schon von 2015 bis 2017 Teammanager war, dann einen Fabriksjob in Maranello übernahm und jetzt wieder fester Bestandteil der Crew an der Rennstrecke ist.

Kontinuität auch beim Fahrerkader: Neben Leclerc und Sainz in den Stammco*ckpits ergänzen Le-Mans-Sieger Antonio Giovinazzi und der in Russland geborene Israeli Robert Schwarzmann als Reservefahrer das Ferrari-Team. Reine Entwicklungsfahrer sind 2024 Antonio Fuoco und Davide Rigon.

Auf ein ganz konkretes Saisonziel legt sich Ferrari nicht fest: "Ich bin nicht in der Lage, etwas in der Kristallkugel zu sehen", sagt Vasseur. "Aber wir müssen die Entwicklung fortsetzen, die wir am Ende der Saison 2023 hatten. Wir müssen in der Lage sein, mehr Punkte zu erzielen, sicherlich leistungsfähiger zu sein, aber auch effizienter. Das war wahrscheinlich die größte Schwäche des letzten Jahres, und darauf werden wir uns konzentrieren."

"2024 wird eine sehr lange Saison mit 24 Rennen. Das ist viel mehr als das, was wir bisher in der Formel 1 gemacht haben. Sicherlich werden wir Höhen und Tiefen haben, wie jedes einzelne Team. Das Wichtigste ist, dass wir in unserer Herangehensweise konsequent bleiben und nicht überreagieren", fordert er.

"95 Prozent neu": Der neue Ferrari SF-24 ist da! (2024)

FAQs

"95 Prozent neu": Der neue Ferrari SF-24 ist da!? ›

Frederic Vasseur hatte es schon Ende 2023 angekündigt: "Am neuen Auto werden 95 Prozent der Teile neu sein." Ob man deswegen von einer "Revolution" sprechen könne, ließ der Ferrari

Ferrari
2. Die Scuderia Ferrari (italienisch „Rennstall Ferrari“) ist die Motorsportabteilung des Sportwagenherstellers Ferrari, der nach dem Firmengründer Enzo Ferrari benannt ist. Ferrari begann in den 1930er-Jahren mit seinen Rennsportaktivitäten und tritt seit 1940 mit selbstkonstruierten Rennfahrzeugen an.
https://de.wikipedia.org › wiki › Scuderia_Ferrari
-Teamchef damals allerdings offen: "Ich weiß nicht, ob das die richtige Formulierung ist.

Wie heißt der neue Ferrari? ›

Jetzt hat Ferrari, als Höhepunkt von 75 Jahren Spitzenforschung, ein einzigartiges Fahrzeug geschaffen. Es verkörpert perfekt die DNA von Ferrari und verbindet Leistung, Fahrvergnügen und Komfort in vollkommener Harmonie. Aus diesem Grund heißt dieses neue Modell Ferrari Purosangue – Italienisch für Vollblut.

Wann wird der neue Ferrari vorgestellt? ›

Ferrari wird das Formel-1-Auto für die Saison 2024 am 13. Februar vorstellen. Das gab Teamchef Frederic Vasseur am Samstagabend bei einem Medientermin im Ferrari-Hauptquartier in Maranello bekannt.

Wann werden die neuen Formel 1 Autos vorgestellt? ›

Die Truppe aus Hinwil wird ihr Auto erstmals am 5. Februar 2024 zeigen und teilt sich damit den Präsentationstag mit Williams. Williams nennt den zweiten Termin des Jahres. Das Team aus Grove wird das neue Auto von Alexander Albon und Logan Sargeant am Montag, dem 5. Februar 2024 präsentieren.

Was kostet der neue Ferrari SUV? ›

Von 0 auf 100 geht es in 3,3 Sekunden, in 10,6 Sekunden auf 200, Spitze gut 310 km/h. Das ist alles so oder ähnlich, wie man es von einem Ferrari erwartet. Übrigens auch der Preis: 380.000 Euro.

Wie viel kostet der teuerste Ferrari neu? ›

Ein neuer Ferrari kann zwischen 200.000 und über 3 Millionen Euro kosten. Exklusivere Modelle oder limitierte Editionen können sogar noch teurer sein.

Wie heißt der neue Ferrari SUV? ›

Das neue Ferrari-SUV kann's auch auf Schnee

Im Konzeptfahrzeug zum Urus steckte noch ein hoch drehender Saugmotor – in der Serie dann der Biturbo-V8 von Audi. Der Ferrari Purosangue kommt auch mit Schnee klar – wie viel Spaß das SUV macht, hat AUTO BILD getestet.

Welche Ferrari steigen im Wert? ›

Ferrari Preisentwicklung
ModelDurchschnittJahresvergleich
Ferrari 458 Italia€ 228.491 ,-6.88 %
Ferrari 488 GTB€ 257.484 ,-7.79 %
Ferrari 488 Spider€ 274.955 ,-4.89 %
Ferrari 512€ 301.056 ,-10.91 %
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Wie viel kostet der älteste Ferrari der Welt? ›

Ferrari 250 GTO: 48,4 Millionen Dollar

Den Renn-GTO mit der Chassisnummer 3413GT fuhr Phil Hill 1962 bei Tests, Edoardo Lualdi-Gabardi gewann damit die Bergmeisterschaft.

Wer fährt für Ferrari 2024? ›

​Der Spanier Carlos Sainz (29) geht in seine vierte und letzte Saison mit Ferrari, Ende 2024 wird er durch Lewis Hamilton ersetzt.

Wo fährt Mick Schumacher 2024? ›

Auf jeden Fall wird Schumacher in der Saison 2024 für das französische Werksteam Alpine die Rennen zur Langstrecken-WM (WEC) bestreiten.

Was ist neu in der Formel 1 2024? ›

Zur Formel-1-Saison 2024 wird die Anzahl der zulässigen Antriebskomponenten pro Fahrer weiter reduziert. Laut Artikel 28.2 darf ein Fahrer demnach nur noch drei statt vier Verbrennungsmotoren nutzen, dazu jeweils ebenfalls drei statt vier MGU-H, MGU-K und Turbolader.

Was ist der teuerste Ferrari der Welt? ›

Die Liste der bisher am teuersten versteigerten Autos führte bis Mai 2022 ein Ferrari an: Der Ferrari 250 GTO aus dem Besitz des ehemaligen Microsoft-Chefentwicklers Gregory Whitten wurde 2018 für 48,4 Millionen Dollar verkauft.

Wie viel kostet ein Ferrari 812 GTS? ›

Von null auf 100 km/h soll der Ferrari 812 GTS in unter drei Sekunden beschleunigen. Die Höchstgeschwindigkeit liegt laut Hersteller bei über 340 km/h. Dank des zweiteiligen Klappdachs entspricht das Platzangebot im Innenraum dem des Coupés. Der Preis beträgt 325.000 Euro (Stand: Mai 2021).

Wann kommt der Nachfolger vom Ferrari 812? ›

Kommen dürfte der 812-Nachfolger im Frühjahr 2024. Als internen Code führt der neue Front-Mittelmotor-Sportler die Buchstaben-Zahlen-Kombination F167.

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